WOHLFARTH tina - Überzogener Realismus
Obwohl es verschiedene Ansätze gibt, die ich in der Druckgarfik verfolge, ist das Mezzotinto der wichtigste. Menschen, Gesichter, Köpfe, entweder spezifisch oder anonym, stehen in meiner Arbeit im Mittelpunkt und werden oft als monochromatische Porträts dargestellt.
Ich stelle zeitgenössische und alltägliche Situationen dar, manchmal auch verfremdende und verstörende Motive. So geht es mir nicht nur um die Ästhetik, sondern um den zweiten Blick, auf das manchmal unvorhergesehene Moment dahinter. Ebenfalls schätze ich die Illusion der Durchsichtig- und Dünnhäutigkeit und den Röngenbild-Charakter.
Durch Prägen und Schneiden des Papieres füge ich eine neue Bildebene dazu. Das Ziel ist eine neue ästhetische und räumliche Dimension, in der Farbe dort entsteht, wo es keine physische gibt - nur durch das Spiel von Licht und Schatten. Durch den Abstand zur Wand kann die neue Bildebene entstehen, und die Arbeiten erhalten Objektcharakter.
© Tina Wohlfarth, Dresden, September 2021